Anzahl der begonnenen Verfahren der bisher erschlossenen Akten des RHR*

Es handelt sich um eine Neuverzeichnung der im Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchiv verwahrten und bisher unerschlossenen Judizialakten des Reichshofrats. Das langfristige Projekt wird mit den Serien „Alte Prager Akten“, „Antiqua“ und „Denegata antiqua“ ein knappes Drittel der etwa 80.000 Akten erschließen. Die Verzeichnung bietet Auskünfte über die Parteien sowie neue Erkenntnisse über Konflikte aus der Rechts- und Verfassungsgeschichte, der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, der Kriminal-, Militär-, Technik- und der Handwerksgeschichte. Sie erfasst außerdem an den Kaiser gerichtete Berichte bedeutender Amtsträger des Reiches und diverse Bitten um Unterstützung von in Bedrängnis geratener Untertanen.
Die Serie der Alten Prager Akten besteht aus 213 Kartons, die insgesamt mehr als 5000 Einzelakten enthalten. Sie stammen aus den Jahren zwischen 1542 und 1766. Ihr zeitlicher Schwerpunkt liegt jedoch in der Regierungszeit des überwiegend in Prag residierenden Kaisers Rudolf II. (1576-1612). Der 2009 erschienene 1. Band enthält ca. ein Fünftel des Gesamtbestandes der Serie.
Die Serie der "Antiqua" dokumentiert die Tätigkeit des Reichshofrats mit Schwerpunkt im 17. Jahrhundert. Insoweit schließt sie an die überwiegend aus dem 16. Jahrhundert stammenden "Alten Prager Akten" an. Sie besteht aus 1084 Kartons, die mehr als 16000 Einzelakten enthalten und deutlich umfangreicher als die Alten Prager Akten sind. Der 1. Band verzeichnet etwa ein Zwanzigstel des Gesamtbestandes der Serie.